Damendrucker – wow!

Suki Meyer-Landrut hat in Düsseldorf Grafik-Design studiert und mit Diplom abgeschlossen. Nach jahrelanger Arbeit in der Werbebranche in Düsseldorf und Hamburg, hat sie sich 1996 entschieden, der Werbung den Rücken zu kehren und ihre Kreativität ausschließlich für sich selbst zu nutzen.

Christine Pohlmann hat Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte in Göttingen und Giessen studiert und mit Magister Artium abgeschlossen und sich ab 1991 entschieden, nicht nur Kunst in der Theorie zu betrachten, sondern sie auch tatsächlich umzusetzen.

Im Herbst 2010 lernten wir uns kennen. Eine künstlerische Freundschaft entstand, gemeinsame Ausstellungen unserer Malerei folgten. Und die Lust auf Neuland führte uns im Frühjahr 2014 zur Druckkunst. Wir haben uns zusammen eine Druckerpresse angeschafft, haben zusammen ein kleines Atelier bezogen und auch zusammen gearbeitet. Zunächst jede für sich, an ihren eigenen Platten und Drucken. Da haben wir entdeckt, dass immer die andere die schöneren Sachen macht – die raffinierteren Schnitte schnitzt, die frischeren Farben findet, die besseren Bildideen hat! Wow! Wir wollten noch mehr zusammenarbeiten: die geschnitzten Linol- und Holzplatten der anderen benutzen, auf die von der anderen vorbereiteten Blätter drucken, gemeinsam einen Druck komponieren.

Voilà – zweiimdruck war da!

(Nebenbei gehörte ziemlich viel Mut dazu aus dem Ego herauszukommen, alleinige Gestalterin des Werkes zu sein. Auszuhalten und sogar zu begrüßen, dass die andere Künstlerin das Werk mitgestaltet; vom Ich ins Wir zu kommen.)

Und das sind wir heute

Zwei Frauen, die sich fast täglich treffen, um gemeinsame Kunst zu konzipieren und zu machen, die entstandene Arbeit zu betrachten und zu bereden, über Göttin und die Welt zu reden, zu beobachten und das alles hineinzulassen in unsere Kunst, zu machen, zu konzipieren…

Wow!

Vom Ich ins Wir zu kommen bleibt natürlich weiterhin spannend, weil wir halt verschieden sind – ist ja logisch! – und manchmal konträr und uneins. Das sind die Herausforderungen, die sich uns doppelt stellen, aber in der Kunst auch doppelt beglücken.